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about
pour soprano et piano
lyrics
1-
Das ist eine weisse Möwe,
Die ich dort flattern seh
Wohl über (die) dunklen Fluten ;
Der Mond steht hoch in der Höh.
Der Haifisch und der Roche,
Die schnappen hervor aus der See,
Es hebt sich, es senkt sich die Möwe ;
Der Mond steht hoch in der Höh.
O, liebe, flüchtige Seele,
Dir ist so bang und weh !
Zu nah ist dir das Wasser,
Der Mond steht hoch in der Höh.
2-
Wie neubegierig die Möwe
Nach uns herüberblickt,
Weil ich an deine Lippen
So fest mein Ohr gedrückt !
Sie möchte gerne wissen,
Was deinem Mund entquillt,
Ob du mein Ohr mit Küssen
Oder mit Worten gefüllt ?
Wenn ich nur selber wüsste,
Was mir in die Seele zischt !
Die Worte und die Küsse
Sind wunderbar vermischt.
4-
Graue Nacht liegt auf dem Meere,
Und die kleinen Sterne glimmen.
Manchmal tönen in dem Wasser
Lange hingezogne Stimmen.
Dorten spielt der alte Nordwind
Mit den blanken Meereswellen,
Die wie Orgelpfeifen hüpfen,
Die wie Orgelpfeifen schwellen.
Heidnisch halb und halb auch kirchlich
Klingen diese Melodeien,
(Steigen mutig in die Höhe,)
Dass sich drob die Sterne freuen.
Und die Sterne, immer grösser,
Glühen auf mit Lustgewimmel,
Und am Ende gross wie Sonnen
Schweifen sie umher am Himmel.
Zur Musik, die unten tönet,
Wirbeln sie die tollsten Weisen ;
Sonnennachtigallen sind es,
Die sort oben strahlend kreisen.
Und das braust und schmettert mächtig,
Meer und Himmel hör ich singen,
Und ich fühle Riesenwollust
Stürmisch in mein Herze dringen.
5-
Schattenküsse, Schattenliebe,
Schattenleben, wunderbar !
Glaubst du, Närrin, alles bliebe
Unverändert, ewig wahr ?
Was wir lieblich fest besessen,
Schwindet hin, wie Träumerein,
Und die Herzen, die vergessen,
Und die Augen schlafen ein.
6-
Mit scharzen Segeln segelt mein Schiff
Wohl über das wilde Meer ;
Du weisst, wie sehr ich traurig bin,
Und kränkst mich doch so schwer.
Dein Herz ist treulos, wie der Wind
Und flattert hin und her ;
Mit schwarzen Segeln segelt mein Schiff
Wohl über das wilde Meer.
7-
Es rag ins Meer der Runenstein,
Da sitz ich mit meinen Träumen.
Es pfeift der Wind, die Möwen schrein,
Die Wellen, die wandern und schäumen.
Ich habe geliebet manch schönes Kind,
Und manchen guten Geselen –
Wo sind sie hin ? Es pfeift der Wind,
Es schäumen und wandern die Wellen.
8-
Das Meer erstrahlt im Sonnenschein,
Als ob es golden wär.
Ihr Brüder, wenn ich sterbe,
Versenkt mich in das Meer.
Hab immer das Meer so lieb gehabt,
Es hat mit sanfter Flut
So oft mein Herz gekühlet ;
Wir waren einander gut.
credits
from SOLO VOICE + (Double Album),
released May 2, 2022
Wolfgang Rihm, compositeur
Françoise Kubler, voix
Michèle Renoul, piano